Balduin Sulzer wurde 15. März 1932 in Grossraming, OÖ., geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er in Linz und Rom Philosophie und Theologie sowie in Wien die Unterrichtsfächer Musik und Geschichte. Seine musikalische Ausbildung erfolgte zuerst am Brucknerkonservatorium in Linz, später an der Hochschule für Kirchenmusik in Rom und an der Wiener Musikhochschule. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Musikpädagoge an diversen Gymnasien, als Korrepetitor am Bruckner-Konservatorium und als Domkapellmeister (1981-1985) arbeitete Sulzer vor allem als Lehrer am Linzer Musikgymnasium. Dort gründete er das Linzer Jeunesse-Orchester und den Mozart-Chor, den er zum international gefragten Oratorienchor entwickelte. Unter dem Dirigenten Franz Welser-Möst wurden in Zusammenarbeit mit EMI Classics Carl Orffs „Catulli Carmina" sowie „I Trionfi" in München auf CD aufgenommen. Für die Einspielung von Anton Bruckners „Messe in f-Moll" und „Te Deum" in London erreichte der Mozart-Chor 1997 von der National Academy of Recording Arts & Sciences eine „Nomination for Best Choral Performance".

Balduin Sulzers Werkverzeichnis umfasst rund 420  Titel, darunter 3 Opern, 9 Symphonien, 1 Passion, 12 Instrumentalkonzerte, Klavier- und Kammermusik, Lieder und Chormusik. Exemplarische Aufführungen gab es u. a. mit dem London Philharmonic Orchestra, dem Sendai Philharmonic Orchestra, den Philharmonischen Orchestern von Kiel und Erfurt, dem Kammerorchester Stockholm, dem Brünner Kammerorchester, dem Bruckner Orchester Linz und dem Wiener Kammerorchester. Für sein kompositorisches Schaffen und seine pädagogische Tätigkeit erhielt Sulzer viele Auszeichnungen, u. a. die Kulturmedaille der Stadt Linz, den Heinrich-Gleißner-Preis, den Anton-Bruckner-Preis, das goldene Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich und den Würdigungspreis der Republik Österreich.
Balduin Sulzer ist am 10. April 2019 in Wilhering verstorben.